Draußen tobt ein heftiges Gewitter, Blitze zucken, Donner grollt. Drinnen fühlen Sie sich sicher – bis plötzlich das Licht ausgeht. Nicht nur die Photovoltaikanlage ist still, sondern das gesamte Haus ist ohne Strom.
Einige Hausbesitzer mit Photovoltaik kennen dieses Szenario. Nach oder während Gewitter fliegt der FI-Schalter raus und legt damit die Photovoltaikanlage und die gesamte Stromversorgung lahm. Auch das Backup-System hilft nicht – das komplette Haus hat kein Strom.
Die spanischen Elektriker sprechen von einer „fuga“ in der Elektroinstallation. Aber was genau verbirgt sich hinter diesem spanischen Begriff und warum scheint er gerade nach Gewittern so hartnäckig aufzutreten?
„Fuga“ bedeutet „Leck“ oder „Entweichung“. Im elektrischen Kontext beschreibt es einen Fehlerstrom. Anstatt den vorgesehenen Weg durch die Geräte und zurück zur Quelle zu nehmen, sucht sich ein Teil des Stroms einen anderen Pfad – sei es über die Erdung, das Gehäuse eines Gerätes, durch Feuchtigkeit oder aufgrund einer beschädigten Kabelisolierung.
Ist eine „Fuga“ gefährlich?
Ein Fehlerstrom ist nicht harmlos. Er kann lebensbedrohliche Stromschläge verursachen, wenn Menschen mit dem unerwünschten Stromkreis in Kontakt kommen, sowie Brände auslösen, da der unkontrollierte Stromfluss Wärme erzeugt.
Der FI-Schalter der Photovoltaikanlage als Lebensretter
Der „Diferencial AC“ (FI-Schalter) ist ein essenzielles Sicherheitselement in einer Photovoltaikinstallation. Seine Aufgabe ist es, genau diese „fugas“ zu erkennen. Er misst den ein- und ausgehenden Strom und registriert jede Differenz – jedes „Leck“. Sobald er einen Fehlerstrom detektiert, unterbricht er den Stromkreis in Sekundenbruchteilen und schützt die Photovoltaikanlage, aber auch das gesamte Haus.
Gewitter als möglicher Auslöser
Warum tritt das Problem der „fuga“ häufig nach Gewittern auf?
- Überspannungen: Blitzeinschläge in der Nähe können kurzzeitige, hohe Spannungsspitzen verursachen, die die Isolation von Leitungen oder Geräten beschädigen oder schwächen und so eine „fuga“ begünstigen können.
- Indirekte Blitzeinwirkungen: Auch wenn der Blitz nicht direkt ins Haus einschlägt, können elektromagnetische Felder Störungen in der Elektroinstallation verursachen und möglicherweise kurzzeitig Fehlerströme induzieren.
- Feuchtigkeit: Regen und hohe Luftfeuchtigkeit während eines Gewitters können in elektrische Verbindungen eindringen und Kriechströme verursachen, die vom FI-Schalter als „fuga“ erkannt werden.
Auch wenn die Idee einer automatisch rücksetzenden Sicherung verlockend klingt – sie löst das eigentliche Problem nicht. Eine „fuga“ deutet auf einen Fehler in der Elektroinstallation hin, der behoben werden muss, um die Sicherheit zu gewährleisten.
Wenn auch Sie nach einem Gewitter mit einem ausgelösten FI-Schalter und einem stromlosen Haus kämpfen, ist es entscheidend, einen qualifizierten Elektroinstallateur zu kontaktieren. Dieser prüft die komplette Elektroinstallation des Hauses, um defekte Komponente oder den fehlerhaften Stromkreis zu identifizieren und prüft welche zusätzlichen Schutzmaßnahmen sinnvoll sind, um zukünftige Probleme zu vermeiden.
Ein wiederholtes Auslösen des FI-Schalters nach Gewittern ist ein Warnsignal. Die „fuga“ in Ihrer Elektroinstallation ist ein Problem, das ernst genommen und von einem Fachmann behoben werden muss. Nur so können Sie die Sicherheit Ihres Hauses gewährleisten und zukünftige Stromausfälle verhindern. Investieren Sie in die Expertise eines Elektrikers – Ihre Sicherheit sollte oberste Priorität haben!