Mallorca bis jetzt unversehrt vom Spanien-Blackout – Strom stabil, aber Einschränkungen bei Mobilfunk und Kartenzahlung
Seit Montagmittag (der 28.04.2025) kämpfen große Teile Spaniens und der iberischen Halbinsel mit einem massiven Stromausfall. Haushalte mit Photovoltaikanlagen, die über Batteriespeicher und ein Backup-System verfügen, konnten ihren Betrieb ungestört fortsetzen.
Während viele Regionen auf dem Festland, von der Stromkrise betroffen sind, blieb Mallorca verschont. Allerdings gab es spürbare Auswirkungen auf die Telekommunikation und Kartenzahlungen.
Der Schlüssel zur stabilen Stromversorgung auf der Insel liegt in einer vorausschauenden Sicherheitsstrategie. Obwohl Mallorca und die anderen Balearen Inseln über ein Unterseekabel mit dem Festland verbunden sind, kam es heute Mittag zu einer Trennung. Dank einer durchdachten Redundanz und einer starken eigenen Stromerzeugung durch lokale Solar- und Kraftwerke, sowie Sicherheitsreserven konnte die Insel ihre Stromversorgung jedoch ohne Einbußen aufrechterhalten. Das Stromnetz auf Mallorca und den anderen balearischen Inseln blieb stabil und sicher.
Allerdings gab es seit 18.10 Uhr erhebliche Probleme mit der Telekommunikation auf Mallorca. Das Handynetz und das Internet über Mobilfunk funktionierten auf der Insel nicht oder nur sehr eingeschränkt. Zwischenzeitlich war Mallorca sogar ganz vom Internet abgeschnitten, diese Verbindung schien aber später wiederhergestellt. Die Schwierigkeiten sind eine direkte Folge der Stromausfälle auf dem Festland, die die Telekommunikationsinfrastruktur beeinträchtigen. Marktführer Telefónica arbeitet daran, das Netz wiederaufzubauen, was Unternehmenskreisen zufolge jedoch mehrere Stunden dauern könnte.
Auch wenn die Stromversorgung stabil blieb, so wirkten sich die landesweiten Probleme indirekt auf Mallorca aus. So funktionierte die Kartenzahlung in einigen Tankstellen, Geschäften und Restaurants teilweise nicht mehr.
Der Stromausfall hat dazu geführt, dass ein Dutzend Flüge auf den Flughäfen von Mallorca und Menorca gestrichen wurden, alle von oder nach Barcelona. Auf dem Flughafen von Palma, auf dem angespannte Ruhe herrscht, werden insgesamt 20 Verspätungen bei der Ankunft vom Festland erwartet.
Die Ursache für den landesweiten Stromausfall auf dem spanischen Festland ist weiterhin unklar. Die Behörden arbeiten mit Hochdruck an der Aufklärung der Situation und der Wiederherstellung der Strom- und Kommunikationsversorgung im ganzen Land.
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Spanien-Blackout
Der massive landesweite Stromausfall hat seit Montagnachmittag das tägliche Leben von Millionen Menschen abrupt unterbrochen.
Hunderte von Passagieren erlebten stundenlange Zwangspausen in Zügen, während in Madrid selbst Tausende von Menschen ihre Heimwege zu Fuß antraten, nachdem U-Bahn und der gesamte Zugverkehr zum Erliegen gekommen waren. Die sonst so pulsierende Metropole zeigte ein ungewohntes Bild von Menschenströmen, die sich mühsam durch die Straßen bewegten.
Inmitten des Chaos zeigte sich jedoch auch eine Welle der Solidarität. Autofahrer boten gestrandeten Passanten kostenlose Fahrten an und fungierten als improvisierte Taxis. Trotz dieser Hilfsbereitschaft blieben viele Menschen an Orten fest, an denen sie nicht wohnten, was zu erheblichen Problemen bei der Unterbringung führte.
Für diese unfreiwilligen Gäste wurde die Situation zusätzlich erschwert, da viele Hotels aufgrund des fehlenden Stroms nur Barzahlungen akzeptierten. Berichte von gestrandeten Personen in Madrid deuteten zudem auf steigende Übernachtungspreise hin. Auch die Bargeldversorgung gestaltete sich schwierig, da Bankautomaten offenbar nur eine Auszahlung von maximal 150 Euro pro Karte zuließen.
Die Beschaffung von Lebensmitteln wurde ebenfalls zu einer Herausforderung. In den Geschäften waren Gaskocher, Batterien, Radios, Taschenlampen und Kerzen schnell ausverkauft, da die Menschen versuchten, sich auf die Notlage vorzubereiten.
Das Fehlen funktionierender Ampeln im gesamten Stadtgebiet erhöhte das Verkehrschaos und stellte eine zusätzliche Gefahr dar. Da auch die Internetverbindung großflächig ausgefallen war, bildeten sich in Madrid oft Menschentrauben um Radios, um Nachrichten und Informationen zu erhalten.
Die Feuerwehr meldete hunderte von Einsätzen, um Menschen aus steckengebliebenen Aufzügen zu befreien. Die Hilflosigkeit vieler Betroffener wurde durch den Ausfall von Mobilfunknetzen und den leeren Akkus ihrer Geräte noch verstärkt.
Als Zeichen der Unterstützung öffneten Bibliotheken ihre Türen und boten den Menschen die Möglichkeit, ihre Mobiltelefone aufzuladen. Auch die Versorgung mit Treibstoff wurde kritisch, da Tankstellen ohne Strom nicht funktionierten.
In den Krankenhäusern wurden unterdessen Notoperationen priorisiert, während alle nicht zwingend benötigten elektrischen Geräte abgeschaltet wurden, um Energie zu sparen.
Für die Nacht zum Dienstag blieben Bahnhöfe geöffnet, um den weiterhin gestrandeten Menschen zumindest ein Dach über dem Kopf zu bieten. Die Behörden riefen die Bevölkerung dazu auf, sparsam mit ihren Mobiltelefonen umzugehen, um das überlastete Netz nicht weiter zu strapazieren und Energie zu sparen.
Die Situation in Spanien bleibt angespannt, und die Bemühungen zur vollständigen Wiederherstellung der Stromversorgung laufen auf Hochtouren.
Die Ereignisse des Montags haben jedoch auf dramatische Weise verdeutlicht, wie abhängig alles von der Stromversorgung ist.
https://elpais.com/economia/2025-04-28/ultima-hora-del-apagon-en-espana.html
https://www.mallorcazeitung.es/panorama/2025/04/28/kein-handynetz-kein-internet-jetzt-116827350.html